PKD -Polycystic Kidney Disease

 

Was ist PKD ?

Bei PKD erkrankten Tieren siedeln sich an den Nieren eine oder mehrere große oder kleine Zysten an. Diese Zysten können wachsen und befallen dann das Nierengewebe und schränken, je nach Größe und Anzahl, die Funktion der Nieren ein. Ein Nierenversagen bei schwer erkrankten Tieren ist die Folge.

 

Der Krankheitsverlauf

schreitet bei den meisten Tieren fort, ohne dass der Katzenhalter dieses bemerkt. Die häufigste Todesursache bei den PKD-positiv getesteten Tieren ist Alterschwäche. Es gibt immer die Ausnahmen von der Regel. Bei einigen Tieren sind die Nieren derart in mitleidenschaft gezogen, dass schon in recht jungen Jahren die ersten Anzeichen der Krankheit auftreten (Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, glanzloses Fell etc.)Hierbei ist unabhängig ob ein Tier viele oder wenige, große oder kleine Zysten aufweist. Entsprechende Futtersorten ermöglichen oftmals aber ein langes und lebenswertes Leben. Letztendlich kann diese Krankheit je nach Krankheitsbild zu Nierenversagen führen.

PKD kommt bei allen Säugetieren (inkl.Mensch) vor und es ist zu differenzieren, ob eine Erbkrankheit vorliegt oder ob diese Zysten auf Grund anderer Einflüsse aufgetreten sind. Nierenzysten sind nicht immer genetisch bedingt! Darum also nicht gleich in Panik verfallen, wenn ein Zuchttier positiv getestet wurde. Vielmehr anhand des Stammbaumes recherchieren, ob Eltern, Großeltern, Geschwister, Nachkommen etc.auch positiv getestet wurden - erst wenn das der Fall ist, spricht man von erblich bedingter PKD.

 

Der Erbgang von PKD

wird autosomal dominant genannt. Das bedeutet, dass erkrankte Tiere PKD an ihre Nachkommen weitergeben können, jedoch nicht zwingend müssen. Ein Jungtier welches von 2 PKD-negativen (nicht erkrankten) Tieren abstammt, kann nicht an der erblich bedingten PKD leiden. Diese Tatsache ist für Züchter immens von Vorteil, denn man muss keine verdeckte, generationsüberspringende Übertragung auf spätere Nachkommen befürchten. Sind die Elterntiere eines Jungtieres PKD-negativ, dann ist das Kitten auch PKD-negativ. Jungtiere, die ein positiv getestetes Elterntier haben, können mit einer 50 zu 50 Chance auch PKD negativ sein.

Diese Tatsachen scheinen uns das einzig positive an dieser Krankheit zu sein, denn es ist somit "relativ" einfach diese Krankheit auf lange Sicht erfolgreich zu eleminieren. Es ist "nur" notwendig, dass alle Züchter gemeinsam dieses Ziel verfolgen und verantwortungsbewusst handeln, indem sie an PKD erkrankte Tiere aus der Zucht nehmen und bereits vorhandene Nachkommen, die auch in der Zucht eingesetzt werden, testen lassen. Auch bestand auf Grund des "einfachen" Erbgangs die Möglichkeit aus erkrankten Tieren, KONTROLLIERT gesunde Nachkommen zu ziehen, um besonders wertvolle Linien nicht aussterben zu lassen. Diese Maßnahme ist aber inzwischen gemäß Tierschutzgesetz verboten.

 

Der Ultraschallnachweis von PKD

bzw. das ausschließen der Krankheit ist zur Zeit bei Sibirischen Katzen AUSSCHLIESSLICH mit einer Ultraschalluntersuchung der Nieren zuverlässig. NUR die Ultraschalluntersuchung ab dem 10. Lebensmonat kann eine 98%ige Sicherheit geben. Es besteht die Möglichkeit einer früheren Untersuchung, aber hier kann nur eine Tendenz festgestellt werden - nicht mehr.

Als aufmerksamer Leser ist Ihnen bestimmt nicht entgangen, dass durch die Ultraschalluntersuchung "nur" 98%ige Sicherheit gewährleistet wird. Bei 2% der Katzen besteht die seltene Möglichkeit, dass die Zysten erst mit fortschreitendem Alter entwickelt werden. Das ist ungewöhnlich, aber nicht ausgeschlossen. Um diese 2%ige Unsicherheit zu überbrücken ist daher unbedingt anzuraten, dass die F1 Genration, d. h. alle in der Zucht eingesetzen direkten Nachkommen eines negativ geschallten Tieres ebenfalls untersucht werden sollten. Von zuverlässig PKD freien Linien spricht man, wenn 3 Genrationen negativ geschallt sind.